Ist es in Wirklichkeit nicht so: In vielen Familien bleibt die Frau zu Hause bei den Kindern und der Mann arbeitet, weil er mehr verdient. Sonst ginge es sich im Haushaltsbudget ja gar nicht aus.
Stimmt das, immer?
Diesem Urteil sollte man sich als Jungfamilie nicht vorschnell hingeben, sondern genau berechnen, wie groß der Unterschied tatsächlich ist. Während es sicher Familien gibt, für die es tatsächlich ein finanzielels Problem ist, führt Karenz in vielen Familien zu keinen existenzbedrohenden Einkommenseinbußen.
Das sage übrigens nicht ich (ich bin mir meiner privilegierten Situation bewusst), sondern Erich Lehner in der Podcastfolge „Erklär mir Männlichkeit“ (ab ca. 1:00 h) bei Andreas Sator.
Erich Lehner argumentiert, dass der Unterschied für einen Großteil der Familien die Kosten eines größeren Urlaubs oder weniger ausmache. Gründe dafür sind, dass das Kinderbetreuungsgeldsystem in Österreich recht gut ausgebaut sei, und dass gerade zu Beginn der Karriere Einkommensunterschiede zwischen den Elternteilen auch noch geringer seien. (Anmerkung: Dieser Motherhood Paygap heißt halt nicht umsonst so …)
Kosten - Nutzen
Die Kostenseite sei also ein Urlaub. Die Nutzenseite dagegen:
- Unwiederbringliche Momente als Vater mit dem Nachwuchs.
- Aufbau einer innigeren Beziehung zwischen Kind und Vater von der beide lange profitieren.
- Einmalige Erfahrungen für den Vater, von denen er auch über die Familie hinaus, wie im Beruf, profitieren kann.
- Beitrag zum Abbau der Ungleichheit zwischen Müttern und Vätern in der Arbeitswelt.
- …
Ist es das nicht wert? Jedenfalls sollten sich alle Familien, die nicht am Existenzminimum leben, diese Frage ernsthaft stellen.